Sophie Calle (*1953) ist die Tochter des Arztes und Kunstsammlers Robert Calle, dem Gründer des Carré d’art, dem Museum für zeitgenössische Kunst in Nîmes. Für ihre erste künstlerische Performance im Jahr 1979 lud sie Fremde ein, in ihrem Bett zu schlafen, um acht Tage lang nie allein zu sein. Sie fotografierte die Teilnehmer, stellte ihnen einige Fragen und notierte bewusst ihre Gesprächsthemen und ihre Bewegungen während des Schlafs. Dieses Werk mit dem Titel Les Dormeurs (Die Schläfer) erregte die Aufmerksamkeit des Kritikers Bernard Lamarche-Vadel, der Calle 1980 zur Pariser Biennale einlud. Ihre Arbeit folgt präzisen Vorgaben und betont die starke Verflechtung zwischen ihrem Leben und ihrer Kunst. Mit der Abwesenheit des „Anderen” als Hauptthema scheinen ihre Werke die Angst vor dem Verlust abwehren zu wollen. Die als Spiel konzipierten „Schatten”-Werke, Verschwindensfälle und Ermittlungen schufen einen Rhythmus für ihren Prozess: angefangen mit Suite vénitienne (1980), wo sie einem Mann folgte, der Venedig verließ, bis hin zu ihrem eigenen Werk Filature (Schatten, 1981), in dem ein Privatdetektiv, der von ihrer Mutter auf ihre Bitte hin engagiert worden war, gebeten wurde, sie einen Tag lang zu verfolgen. Er hielt seine Ermittlungen in einem Bericht fest, der von Fotos begleitet war.

Sophie Calle (*1953) is the daughter of doctor and art collector Robert Calle, originator of the Carré d’art, the museum of contemporary art of Nîmes.  For her first artistic performance in 1979, she invited strangers to come sleep in her bed, in order to never be alone for a period of eight days. She took photographs of participants, asking them a few questions and consciously noting their topic of discussion and their movements during sleep. This piece, entitled Les Dormeurs (the Sleepers), captured the attention of critic Bernard Lamarche-Vadel, who invited Calle to the Paris Biennale in 1980. Her work follows precise guidelines, and emphasizes the strong interconnectedness between her life and art. Addressing the absence of the ‘other’ as a primary theme, her pieces seem to want to ward off the fear of loss. The ‘shadowing’ pieces, disappearances, and investigations, planned as a game, created a rhythm for her process; starting with Suite vénitienne (1980), where she followed a man leaving Venice, to her own Filature (Shadow, 1981), where a private detective, hired by her mother at her request, was asked to follow her for a day. He related his investigation in a report, accompanied by photographs.

LINKS

WIKIPEDIA Sophie Calle

2019 | Fotomuseum Winterthur Sophie Calle

2019 | Kunstmuseum Thun Sophie Calle

2017 | Théâtre Vidy-Lausanne Lausanne Sophie Calle

Zurück
Zurück

MIRIAM CAHN [CH]

Weiter
Weiter

IMOGEN CUNNINGHAM [US]